OPTIMIERTE UMSCHICHTUNG VON DÄMMSTOFFEN DER GEBÄUDEHÜLLE
PROBLEMSTELLUNG

Steigende Anforderungen an den Wärmeschutz von beheizten Gebäuden haben einen überproportionalen Zuwachs an Dämmstoffen zur Folge. Dank der heute üblichen Bedarfsermittlung über monatliche Energiebilanzen eines Gebäudes – im Gegensatz zum früheren Bedarfsnachweis anhand sogenannter Einzel - U – Wert – Vorschriften nach Bauteilen – besteht ein grosser Spielraum in der Festlegung der spezifischen Dämmstärken einzelner Bauteile. Normative Einzel – U – Werte legen in der Regel nur noch den physiologischen, bzw. feuchtebedingten Maximalwert (Umax.zul) für das betreffende Bauteil fest. Da die nach Energiebilanz erforderlichen, transmissionsbedingten Dämmstärken deutlich über den entsprechenden Minimalwerten liegen, besteht für den notwendigen Dämmstoff – Ergänzungsbedarf ein relativ grosser Variationsspielraum unter den einzelnen Bauteilen.

Dieser Spielraum muss optimal genutzt werden, das heisst, das feststehende Verbrauchsziel (U'soll) ist mit einem Minimum an Zusatzaufwand anzustreben. Aus den unterschiedlichen Flächenanteilen, Lambda – Werten (der zu verstärkenden Materialien) und Temperaturgradienten für die verschiedenen Bauteile sowie je nach deren U'0 – Vorgabe" (mittlerer U – Wert ohne Dämmstoff), ergibt sich eine komplexe Optimierungsaufgabe. Es kann dabei festgelegt werden, ob die ergänzenden Dämmstoffquantitäten nach "ökologischer Priorität" oder nach "ökonomischer Priorität" ermittelt werden sollen. Im ersten Fall bedeutet dies, dass der erlaubte Transmissionswärmeverlust mit einem Minimum an Grauenergie für die verwendeten Dämmstoffe eingehalten werden soll. Im zweiten Fall geht es darum, die Verbrauchseinhaltung mit einem Minimum an Dämmstoffkosten zu erwirken.